Newsletter
|
ePaper
|
Apps
|
Abo
|
Shop
|
Jobs
Foto: Symbolbild © Adobe Stock/Markus Mainka
Foto: Symbolbild © Adobe Stock/Markus Mainka

Pflasterstrand

Mit Gender-Verbot gegen die Verzweiflung

Mit dem Gender-Verbot will die hessische Regierung bestimmt nur Abhilfe bei der Rechtschreib-Verwirrung schaffen. Anders kann sich das unser Kolumnist Michi Herl nicht erklären. Oder vielleicht doch?
Es war nicht sonderlich früh am Tag, aber auch nicht sehr spät. Das ist wohl Ansichtssache oder eine Frage der Tagesform. Oder es hängt davon ab, was man am Abend zuvor gemacht hat, und wie lange man dies tat. Es ist also mal wieder nahezu alles möglich. Nahezu alles möglich. Auch wieder so ein Merkmal der Unseligkeit der heutigen Zeit.

Die Leute denken, so viele Freiheiten eingeräumt zu bekommen, dass sie nicht mehr wissen, woran sie sind, und sich jemanden wünschen, der ihnen sagt, wo es langgeht. Einen Führer oder sowas. Wie armselig das ist, merken sie nicht. Und weil sie nicht in der Lage sind zu entscheiden, rennen sie irgendeinem Arschloch hinterher. Früher einem Hitler, heute einem Orban, einem Putin oder – um das ganz kleine Tennis zu spielen – einem Höcke, unserem Führerchen aus Thüringen.

Hessische Regierung: Mit Gender-Verbot gegen die Verzweiflung

Doch bevor ich abschweife, zurück zur Frage von Entscheidungen. Nehmen wir doch nur mal die sogenannte Rechtschreibung. Die ist doch mittlerweile ein Albtraum. Oder ein Alptraum? Geht beides. Man muss sich halt entscheiden. Genau wie bei selbstständig und selbständig. Oder bei Potenzial und Potential. Bei Kescher und Käscher. Nugat und Nougat. Da hat man überall zwei Möglichkeiten – was viele zur Verzweiflung bringt.

Dem vorzubeugen, ist wahrscheinlich die Absicht unserer hessischen Regierung mit dem Verbot des Genderns. Weil wir sonst keine Probleme haben. Statt sich ehernen Aufgabe zu widmen, die Schülerinnen und Schüler mittels ausreichendem Lehrpersonal und qualifiziertem Deutschunterricht überhaupt mal erkennen zu lassen, wo sich die Frage des Genderns stellt, wird etwas verboten, was sich mit der Zeit sowieso von selbst erledigen wird.

„In Wahrheit geht es darum, den lästigen Lesben eins auszuwischen“

Aber in Wahrheit geht es ja eher darum, den lästigen Lesben und dem sonstigen queeren Gesocks eins auszuwischen. Womit wir wieder bei kleinem Tennis wären. Und ich? Wo bin ich? Am Ende meines Textes. Dabei wollte ich doch eigentlich die Frage klären, ob es früh oder spät am Tag war. Und dann wollte ich erzählen, was ich da erlebte. Zu spät. Scheißendreck.
 
7. April 2024, 11.25 Uhr
Michi Herl
 
 
Fotogalerie:
{#TEMPLATE_news_einzel_GALERIE_WHILE#}
 
 
 
Mehr Nachrichten aus dem Ressort Meinung
Wie geht es der Zeil und wie können die leeren Flächen belebt werden? Eine Möglichkeit sind sogenannte Mixed-Use-Konzepte, doch feststeht: es muss sich etwas ändern. Das Editorial zur Mai-Ausgabe.
Text: Jasmin Schülke / Foto: © Greg Dobrzycki
 
 
 
 
 
 
 
Ältere Beiträge
 
 
 
 
2. Mai 2024
Journal Tagestipps
Pop / Rock / Jazz
  • Josephine Foster
    Brotfabrik | 20.00 Uhr
  • Glasperlenspiel
    Kulturzentrum KUZ | 20.00 Uhr
  • Blues Caravan 2024
    Wunderbar Weite Welt Eppstein | 20.00 Uhr
Nightlife
  • Afterwork Clubbing
    Gibson | 22.00 Uhr
  • Play
    Silbergold | 23.59 Uhr
  • Alarmstufe Magenta
    Kulturclub schon schön | 23.00 Uhr
Klassik / Oper/ Ballett
  • London Symphony Orchestra
    Alte Oper | 20.00 Uhr
  • Liv Quartet
    Holzhausenschlösschen | 19.30 Uhr
  • Das Schloss am Ende der Straße
    Die Kammeroper Frankfurt im Palais Livingston | 20.00 Uhr
Theater / Literatur
  • Jedermann Reloaded
    Hessisches Staatstheater Wiesbaden | 19.30 Uhr
  • Es ist nur eine Phase Hase
    Die Komödie | 20.00 Uhr
  • Doctor Faustus
    Internationales Theater Frankfurt | 20.00 Uhr
Kunst
  • Paris, Königstein, Berlin – Louise Rösler (1907–1993)
    Museum Giersch der Goethe-Universität | 10.00 Uhr
  • RAY
    Galerie Hanna Bekker vom Rath | 19.00 Uhr
  • Anna Goschin und Felicithas Arndt
    Barbara von Stechow | 11.00 Uhr
Kinder
  • Lichtspielplatz
    DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum | 11.00 Uhr
  • Schirn Studio. Die Kunstwerkstatt
    Schirn Kunsthalle Frankfurt | 16.00 Uhr
  • Hands On! Robotics-Lab
    Stadtteilbibliothek Seckbach | 16.00 Uhr
und sonst
  • Mai- und Weinfest
    Liebfrauenberg | 11.00 Uhr
  • Aufsitzerpflanzen im tropischen Regenwald – die Spezialisten der Baumkronen
    Palmengarten | 18.30 Uhr
  • Frankfurter Kaffeehausgeschichten - Von Muckefuck bis Coffee to go
    Frankfurter Stadtevents | 14.00 Uhr
Freie Stellen